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Eyestrings: Consumption (Review)

Artist:

Eyestrings

Eyestrings: Consumption
Album:

Consumption

Medium: CD
Stil:

Progressive Rock

Label: self-released / Split Difference Records
Spieldauer: 63:59
Erschienen: 2000
Website: [Link]

Album Nummer zwei für die Chicago-Proggies um Ryan Parmenter, den Neffen von Disciplines Matthew Parmenter. Trotz dieser US-Prog-Familienbande und ausladender Songlängen ist „Consumption“ aber nicht unbedingt ohne Vorbehalte etwas für Freunde des porentief reinen akustischen Liebreizes aus Übersee.
Dafür sorgt zunächst Parmenters Stimme, die keine großartige ist, dafür aber auch nicht so aalglatt wie etwa die eines bekannten musikalischen Wiedergeborenen Christen. Auch Neo-Alternative-Prog-Genöle ist nicht sein Ding; stattdessen ergeht er sich in Spröd-Schrägem (schon im Intro-haften Opener nachzuhören), bekommt aber stets rechtzeitig die Kurve zu schlüssigen Gesangsmelodien, so dass Anstrengung seitens des Hörers ausbleibt.
Diese Darbietung dient der Textinterpretation bestens, denn fröhlich und sauber könnte man diese Brocken nicht herausbringen: Desillusion, politische und persönliche Anklagen („your grief is valid for a week but then you’ve got to get back to work“) werden verpackt in bissige, mitunter spielerische Sprache („dragging all that nagging baggage he can’t manage with the bandage“). Und was sagt die Musik dazu?
Analoge Tastenapparate und Kennedys Theremin sorgen für Wärme im Sound, passend zur dunklen Stimmung hört man ein ähnliches Setup wie auf Landberks ersten Alben, wenngleich diese wegen ihrer Retro-Ausrichtung nicht als allgemeiner Vergleich heranzuziehen sind. EYESTRINGS (der Name wird auf dem zum Sound passend karg gehaltenen Cover wörtlich genommen...Gore im Prog-Gewand) sind den Siebzigern zwar verpflichtet, aber aus der Distanz des Jetzt. Wenngleich die instrumentalen Passagen ausladend sind, gibt es kein Geprotze an Virtuosität – eher orientiert sich die Musik an der Stimmung der Texte, bzw. Songtitel. So ist etwa „Groove Seven“ eine treibende Hinführung zum finalen Drittelstünder „Lifelines“, der den Bandsound zusammenfasst: Cleane und verzerrte (wenn auch wegen der ausgeglichenen Produktion nie richtig heavy) Gitarren stehen im Gleichgewicht, dazu die Keyboards – mal flächig, mal melodiös – und die nuancierte Rhythmusarbeit. Zu beachten ist dabei, dass entgegen der Strukturiertheit selten auf Höhepunkte hingearbeitet wird, sich dafür jedoch ein unaufdringlicher Fluss einstellt. Refrains sind vorhanden, springen einen aber nicht an. Dies macht das Anhören nicht unbedingt spannender, erhöht aber die Halbwertszeit der Scheibe, denn es gibt keinen Abfall, weil es auch keinen Höhepunkt gibt. Um nun dem Verdacht des Geplätschers zu entgehen, verweise ich auf die in jedem Stück vorkommenden Ankerpunkte in Form bestimmter Melodien oder Arrangements generell, von denen aus man sich den Rest erschließen kann. Ich vergebe meine Punkte auf Grund der Andersartigkeit im Pool der Gleichgeschalteten. Da mir ein wenig Drive und Härte sowie ein richtiger Volltreffer bei der Sache fehlt, können Genrefans, die es nicht so „hittig“ mögen, gerne noch einige Zähler addieren – nicht herausragend, aber beständig.

FAZIT: Verdeckte Substanz enthüllt Derjenige, der sich auf Sprödigkeit und behäbig-bedächtige Songaufbauten einlassen kann. Tendenziell sind EYESTRINGS etwas für Anhänger anderer zeitgenössischer Vertreter des Prog, bloß sollte man nicht zu sehr auf progressive Reinheitsgebote (der Widerspruch ist bekannt) pochen.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3754x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • All Sales Final
  • Valid For A Week
  • Stagnant
  • Code of Tripe
  • Slate Clean
  • Groove Seven
  • Lifelines

Besetzung:

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  • keine Interviews
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